Naturpark Cabo de Gata

Auf der einen Seite ist der Cabo de Gata in Spanien ein Naturpark unter vielen. Und dennoch ist die Naturlandschaft etwas ganz Besonderes. Landesweit ist diese Region das letzte unverbaute Areal der andalusischen Mittelmeerküste. Wer Ursprünglichkeit in Vollendung erleben möchte, ist an diesem Ort an der richtigen Stelle angelangt.

Eine Naturoase zwischen Halbwüsten und vulkanischen Bergen

Cabo de Gata ist ein Naturparadies, das von vulkanischen Bergen und Halbwüsten gesäumt wird. Diese Naturoase ist noch erhabener, noch eindrucksvoller als alle anderen Halbwüsten Almerias. Der durchschnittliche Jahresniederschlag von 180 Millimetern ist europaweit ein absoluter Tiefrekord. Und dennoch sind hier über Jahrhunderte hinweg unschätzbar schöne Lebensräume und Landschaften entstanden – dank der engen Verbindung zum Mittelmeer. Wanderer durchforsten das Naturgebiet insbesondere zur Frühlingszeit. Bis in den Herbst hinein sind die Strände gut besucht. Schließlich plätschert auch zu dieser Zeit noch warmes Wasser bis ans Ufer. In den Sommermonaten ist Schwitzen angesagt. Denn Schatten spendende Bäume sind in dieser Region Mangelware.

Bis zu 500 Meter hohe Berge

Seine Schokoladenseite präsentiert der Naturpark mit der Sierra del Cabo de Gata. Dieser Gebirgszug ragt bis zu 500 Meter gen Himmel. Das Gebirge aus dunklem Vulkangestein erstreckt sich vom Südwesten bis Nordosten des Naturparks. Die höchste Erhebung ist der 493 Meter hohe Fraile, ein Berg zwischen San José und Los Escullos. In diesem und allen anderen Gebieten des Cabo de Gata ist auf den ersten Blick sichtbar, wie spärlich die Vegetation an diesem unberührten Fleckchen Erde gedeiht. In Richtung Meer verlagert sich die Sierra mit einer Steilküste. Vorgelagerte Klippen vollenden das Landschaftsbild – und mittendrin fügen sich immer wieder kleine Buchten wie eine Perlenkette an die Küste ein.

Salinen und unterschiedliche Vogelarten

Der westliche Teil des Naturparks wird hingegen der Bucht von Almeria zugeordnet. Am Fuß des Gebirges sind auf undurchlässigen Sedimentschichten Salinen entstanden, die zumeist über Dünen vom Mittelmeer getrennt sind. Stürmt es besonders heftig, dringt jedoch frisches Meerwasser bis zum Land vor. Ist das Wasser verdunstet, entstehen die Salinen, die zur Salzgewinnung sowie als Lebensraum für Vögel genutzt werden. Vogelarten wie Flamingos, Möwen oder Seeschwalben haben im Cabo de Gata eine Heimat gefunden. Besonders wichtig: eingebettet in die Halbwüsten, dienen die Salinen als wichtige Feuchtgebiete in Almeria.

Küstenlandschaft der Cabo de GataKüstenlandschaft der Cabo de Gata

Flora und Fauna

Doch generell ist es im Cabo de Gata viel zu trocken, als dass sich Wälder herausbilden können. Ein Jahresniederschlag von 200 Millimetern und 3.000 Sonnenstunden sorgen dafür, dass gegen Trockenheit resistente Sträucher auch schon die einzigen Gewächse sind, die vor Ort gedeihen. Ein pflanzlicher Vertreter ist die Zwergpalme – die einzige europäische heimische Palme. Zudem wird die Pflanzenwelt im Cabo de Gata durch endemische Gewächse, die dornige Azufaifo, eine Lilienart, die Nelke sowie das Löwenmaul bereichert. Auch die Fauna ist in dem Naturpark auf wenige Tierarten reduziert, dafür jedoch umso reizvoller. Füchse, Wildschweine und die Ginsterkatze sind im Cabo de Gata ebenso zu Hause wie Eidechsen oder Schlangen. Die Steppen sind insbesondere von Vögeln wie dem Wüstengimpel, der Dupont-Lerche und dem Spießflughuhn besiedelt. Das Mittelmeer selbst beeindruckt mit seinem immensen Reichtum an Meeresbewohnern. Rund 1.400 verschiedene Tierarten können zum Teil auf Schnorchel- und Tauchausflügen in Augenschein genommen werden.

Die kulinarischen Vorzüge der Fischerei

An die Zeit, als Cabo de Gata als Anbaugebiet für Weizen und Gerste genutzt wurde, erinnern heute noch die rund 20 Windmühlen. Erst in den 1950er Jahren wurden die Gersten- und Weizenfelder durch Espartogras und Agaven abgelöst – Gewächse, die weniger Wasser benötigen. Die bereits durch Phönizier ins Leben gerufenen Salinen werden bis heute aktiv genutzt. Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist die Fischerei. Vor Ort angeln Einheimische Sardellen, Seehechte der Zahnbrassen, die in heimischen Restaurants serviert werden. Zudem durchforsteten Einheimische früher in dem Gebirge befindliche Minen, um Gold und Silbererze abzubauen.

Naturbelassen und urtümlich

Im Gegensatz zu vielen anderen Ausflugszielen Andalusiens ist dieses naturbelassene Kleinod bis heute nicht touristisch erschlossen. Besucher profitieren von der 63 Kilometer langen Küstenlinie, deren Buchten und Strände sich bis heute ihren urigen Charme bewahrt haben. Eine der bekanntesten Buchten ist die feinsandige Playa de los Genoveses in der Nähe von San José. Die Playa de Monsúl hat sich als beliebtes Reiseziel für FKK-Anhänger etabliert. Traumstrände wie der Playa del Penòn Blanco oder El Playazo bei Roadlquilar ziehen Sonnenanbeter wie einen Magneten an. Zudem sind die Buchten Cala del Plomo oder Cala de Enmedio einen Ausflug wert.

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