Die Königlich-Andalusische Reitschule in Jerez de la Frontera
Nördlich der andalusischen Stadt Jerez de la Frontera erwartet Urlauber ein tierisch spannendes Abenteuer: Hier öffnet die Königlich-Andalusische Reitschule ihre Pforten. Weltberühmt ist diese Reitschule für Dressurschauen wie „Wir tanzen die andalusischen Pferde“. Dieser in Andalusien als “Cómo Bailan los Caballos Andaluces” bezeichneter Event findet im August und September an jedem Dienstag, Donnerstag und Freitag um zwölf Uhr statt. Zur gleichen Zeit dürfen Besucher diese Show dienstags und donnerstags von März bis Juli sowie von Oktober bis Dezember bewundern. Wer die andalusischen Pferde im Januar und Februar „tanzen“ sehen möchte, sollte donnerstags um zwölf Uhr bei der 90-minütigen Show vorbeischauen.
Die Reitschule befindet sich in einem prachtvollen Gebäude
Diese Show ist der unangefochtene Publikumsmagnet einer Reitschule, deren Sitz sich im „Recreo Escuela Andaluza del Arte Ecuestre“ als einstigem „Palacio de Abranes“ befindet. An diesem Ort ist die Reitschule „Real Escuela Andaluza del Arte Ecuestre” in einem überwältigend schönen Gebäude zu Hause, das von einer weitläufigen Parkanlage umgeben ist. Hier erweckte Don Àlvaro Domecq Romero die Andalusische Reitschule Mitte der 1970er Jahre zum Leben. Es dauerte nicht lange, bis der Visionär von König Juan Carlos I. die Auszeichnung „Caballo de Oro“ erhielt. Zu Ehren dieses Preises inszenierte der Gründer der Reitschule erstmals die Show der „tanzenden andalusischen Pferde“. Im Jahr 1986 kaufte die Reitschule von Don Pedro Domecq de la Riva dessen Stall. Somit gingen eine Kollektion aus 19 Kutschen, 35 Zuchtpferde sowie hochwertiges Pferdegeschirr aus dem Jahr 1730 automatisch in den Besitz der Königlich-Andalusischen Reitschule über. Im Jahr 1987 wurde die Reitschule offiziell vom spanischen König anerkannt und darf sich seitdem als „königlich-spanisch“ bezeichnen. Heute gehört die Reitschule der Junta de Andalucia der Provinz Cádiz an und gilt als Stiftung. Diese Stiftung wurde im Jahr 2003 zum Schutz sowie zur Förderung der „reinsten spanischen Pferderassen“ ins Leben gerufen.
Hier sind die edelsten Pferde Spaniens zu Hause
In den Stallungen der Königlich-Andalusischen Reitschule befinden sich die edelsten Pferde des Landes. Dementsprechend verwundert es nicht, dass die Dressurschauen zu den besten Tier-Shows der Welt gehören. Mit diesen Aufführungen knüpft die Reitschule in Andalusien an eine Tradition an, die vor vielen Jahrhunderten ihren Lauf nahm. Immerhin waren es bereits die Mauren, die die Reitkunst und Pferdezucht erstmals in Andalusien etablierten. Um 720 n. Chr. wurde aus Nordafrika die Pferderasse „Berber“ auf die Iberische Halbinsel eingeführt, die die Basis für eine starke Vermischung diverser Pferderassen legte. Über mehrere Jahrhunderte hinweg wurden die spanischen Pferde mit anderen Rassen veredelt. Ab dem 15. Jahrhundert widmeten sich ebenfalls Kartäusermönche in Jerez einer eigenen Pferdezucht. Heute machen sich die Kartäuserpferde und Cartujanos als beste Unterrassen in Andalusien einen Namen. Aus dem Grund genießen die Cartujanos ebenfalls in der Provinz Cádiz an der Costa de la Luz einen hohen Popularitätsstatus.
Ein interessantes Museum und spannende Rundgänge
Wer nähere Einblicke in die Historie der Reitschule sowie der Bedeutung der Pferdezucht in Andalusien gewinnen möchte, kann dem zum Komplex gehörigen Museum „Museo del Enganche“ einen Besuch abstatten. Rundgänge wie die „Visita Reducida“ oder die „Half Tour“ finden von März bis Dezember an jedem Dienstag und Donnerstag von zehn bis 14 Uhr statt. Im August und September werden diese Rundgänge ebenfalls an Freitagen durchgeführt, im Januar und Februar beschränken sich die Touren auf Donnerstag. Im Rahmen der Führungen dürfen Besucher einen Blick auf hiesige Gärten, die Sattlerei, verschiedene Salons im Palast sowie das Museum „Museo del Arte Ecuestre y del Enganche“ werfen. Um die Königlich-Andalusische Reitschule auf der „halben Tour“ ins Visier zu nehmen, entrichten Besucher ein Eintrittsentgelt von 4,50 Euro bzw. 6,50 Euro. Die „volle Tour“ verspricht zum Preis von 6,50 Euro bzw. 11 Euro unvergessliche Momente. Wer ausschließlich einen Rundgang durch das „Museo del Arte Ecuestre y del Enganche“ unternehmen möchte, bezahlt 2,50 Euro oder 4,50 Euro. Um die Show „Wie die andalusischen Pferde tanzen“ in den Reihen 1 und 2 zu bewundern, gelten Preise von 17 Euro oder 27 Euro. Die „tanzenden Pferde“ in den Reihen 3 bis 7 dürfen Besucher zum Eintritt von 13 Euro oder 21 Euro in Augenschein nehmen. Von den ermäßigten Preisen profitieren Behinderte, Vereine, Institutionen, Rentner bzw. Personen ab 65 Jahren sowie Kinder bis 13 Jahre.