Mit der Fähre von Andalusien nach Afrika
Wer im Süden Andalusiens unterwegs ist, in der Region um Jerez de la Frontera, Sevilla, Cádiz, Marbella und Gibraltar, und einmal einen Ausflug der besonderen Art unternehmen möchte, begibt sich in eine der nur etwa 20 Kilometer voneinander entfernt liegenden Hafenstädte Tarifa oder Algeciras.
Von Tarifa und Algeciras nach Tanger oder nach Ceuta
Von jedem dieser Orte kann man morgens mithilfe einer Fähre hinüber auf den afrikanischen Kontinent fahren – entweder von Tarifa und Algeciras ins marokkanische Tanger oder von Algeciras nach Ceuta, die spanische Exklave auf dem afrikanischen Kontinent. Die Fahrt mit der Fähre dauert so oder so nicht lang, von Tarifa nach Tanger sind es nur etwa 35 Kilometer, von Algeciras nach Tanger etwa 50. Die Entfernung zwischen Algeciras und Ceuta beträgt sogar nur 25 Kilometer über die vielbefahrene Straße von Gibraltar hinweg.
Tanger in Marokko
Straßensicht von Tanger
In Tanger lässt sich ein Urlaubstag abwechslungsreich verleben, bevor es am Abend per Fährschiff zurück nach Spanien geht. Die mit mehr als 700.000 Einwohnern fünftgrößte Stadt Marokkos besticht durch ihre Lebendigkeit, zu jeder Tageszeit ist hier einiges geboten. Auf dem Markt der Stadt dominieren die Farbenpracht und die Gerüche exotischer Gewürze, sehr sehenswert sind auch die Kasbah und die Altstadt. Hier und dort kann man der alten Kunst der Schlangenbeschwörer zusehen und zuhören. Ein original marokkanisches Essen in einem der zahlreichen tollen Restaurants rundet den Stadtbummel ideal ab.
Sehenswürdigkeiten in Ceuta
Blick auf Ceuta
Auch Ceuta hat eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die Stadt ist ein religiöser Schmelztiegel, in der sich der christliche, der muslimische, der jüdische und der hinduistische Kulturkreis offen begegnen, was dem Ort ein besonderes Flair verleiht. Besonders sehenswert sind der Mittelmeerpark und die alte königliche Stadtmauer. Wer sich ein kleines Boot mietet und damit auf das Meer hinausfährt, kann von dort die schöne Silhouette von Ceuta betrachten. Die Gewässer vor der Stadt sind überaus berühmt für ihre Artenvielfalt. So lassen sich vom Boot aus hier nicht selten Schildkröten, Wale, Delfine und eine Vielzahl sonstiger Meeresbewohner in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten.
Mittelmeerpark von Ceuta
Der Mittelmeerpark von Ceuta ist ein vom kanarischen Kunstschaffenden César Manrique angelegtes Gelände, das perfekt in die Umgebung eingegliedert ist und das Meer in den Vordergrund stellt. Dazu wurden eine Menge künstlicher Wasserfälle geschaffen und Seen angelegt. In den gepflegten Anlagen gedeihen Palmen, und im botanischen Garten herrscht eine unglaubliche Artenvielfalt. Der Park verfügt darüber hinaus über einige Restaurants und Bars sowie eine Diskothek. Wer nicht allzu früh zurück zur Fähre nach Europa muss, sollte den Einbruch der Dämmerung abwarten, wenn der Mittelmeerpark eine ganz besondere Atmosphäre entwickelt. Später, wenn es dunkel wird, empfiehlt sich eine Bootsfahrt durch die angelegten Lagunen.