Alcazar in Sevilla

Im südwestlichen Teil der gotischen Kathedrale von Sevilla gelegen, zieht der Stadtpalast Alcazar in Sevilla die Blicke auf sich. Mit jedem architektonischen Detail an eine Festung erinnernd, wurde der Stadtpalast vor vielen Jahrhunderten als Wohnsitz maurischer Sultanen genutzt. Seit der Eroberung im Jahr 1248 bis zum heutigen Tag gilt das Alcazar als offizielles Anwesen der Könige Spaniens. Durch diese lange Geschichte ist dieses Bauwerk die älteste, noch immer erhaltene Königsresidenz in Europa.
Der architektonische Ursprung ist ein maurisches Fort
Die Baugeschichte verlief über einen relativ langen Zeitabschnitt. Mauren errichteten die Grundlage bereits um 913. Die meisten Fortschritte genoss das Alcazar jedoch im 14. Jahrhundert – zu einer Zeit, als Pedro I. die Region regierte. Noch heute verbreiten die orientalischen Innenhöfe, die filigranen und sehenswerte Ornamente mit Mudéjar-Stilelementen sowie die traumhaften Gärten mit Einflüssen des Islams und der Renaissance einen besonderen Zauber. Besucher werden sich automatisch in die faszinierende Märchenwelt aus 1.001 Nacht hineinversetzt fühlen.
Der Mädchenhof: ein Prachtbau zwischen Orient und Okzident
Das Herzstück dieses fantastischen Palastes ist jedoch der Mädchenhof, der Patio de las Doncellas. Diese Hofanlage wird von verspielten Baudetails dominiert, von denen jedes einzelne Element noch schöner als das andere ist. Liebevoll gestaltete Zackenbögen reihen sich an Marmorsäulen, die von Oberwänden getragen werden. Stuckornamente harmonieren mit Verkleidungen von Azulejos. Es ist ein Augenschmaus, dieses architektonische Ensemble zu bewundern. Ein weiteres Highlight des Baukomplexes ist der Salón de los Embajadores. Dieser Gesandtensaal ist nicht nur der älteste, sondern auch zugleich der schönste Saal des gesamten Palastes. Azulejos und arabische Schriftzeichen verzieren diesen Raum. Ein Blickfang ist ebenfalls die prunkvoll gestaltete Stalaktitenkuppel, die aus Zedernholz angefertigt ist und die eine Freskoreihe mit Abbildungen spanischer Könige beherbergt.
Als UNESCO-Weltkulturerbe deklariert
Wer das als Weltkulturerbe der UNESCO verewigte Bauwerk mit all seinen Facetten ins Visier nehmen möchte, sollte den Abstecher zum heutigen Irrgarten der Gartenanlage nicht scheuen. Ein Gemälde von besonderer Bedeutung trägt den Titel „Die Jungfrau der Seefahrer“. Dieses Bild verziert einen Flügelaltar der Kapelle in der Casa de Contratacion.