Die Kirchen von Carmona

Kirche in Carmona

Neben der römischen Nekropole, der Zitadelle mit ihrer maurischen Burg, dem mächtigen Stadttor und dem römischen Amphitheater hat Carmona mit seinen knapp 30.000 Einwohnern noch eine ganze Menge mehr zu bieten.

Ein Abstecher nach Carmona ist empfehlenswert

Weil die Stadt so nah bei Sevilla liegt, wird sie allerdings von manchen Reiseführern ignoriert. Sicher, in Andalusien ist wenig vergleichbar mit der Altstadt von Sevilla (Kathedrale, Giralda, Alcázar, Torre del Oro, Stierkampfarena etc.), der Innenstadt von Granada (Alhambra, Alcazaba, Kathedrale) oder Córdoba (Mezquita, Römische Brücke, Medina Azahara, Plaza de los Capuchinos). Aber wer bei einer Rundreise durch die Region ausschließlich die bekannten Attraktionen ansteuert und die kleinen Sehenswürdigkeiten außer Acht lässt, lernt Andalusien unter dem Strich nicht richtig kennen. Ein Abstecher nach Carmona ist nicht nur empfehlenswert aufgrund der eingangs genannten Bauwerke. Auch darüber hinaus verfügt die Stadt über eine nette Atmosphäre, die sich etwa bei der Plaza de San Fernando zeigt. Als die Römer Carmona bewohnten (damals: Carmo), war die Plaza das Forum der Stadt. Entgegen aller spanischen Gewohnheit weist der Platz eine kreisrunde Form auf, was auf einen Fehler zurückzuführen ist, der bei Restaurationsarbeiten begangen worden ist.

Die Kirche San Pedro

Kirche San Pedro in Carmona Die Kirche San Pedro in Carmona

Drei sehenswerte Gotteshäuser sind von der Plaza aus zu Fuß erreichbar. Da wäre zum einen die Kirche San Felipe, die im 14. Jahrhundert errichtet wurde. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde sie erweitert und 1562 erhielt sie ihr heutiges Aussehen. In San Felipe zeigen sich etliche Kunstbeispiele der muslimischen Mudéjares. Archäologen gehen übrigens davon aus, dass die Kirche auf der Ruine einer der von den Mauren in Carmona erbauten Moscheen errichtet worden ist. Nur wenige Gehminuten von San Felipe entfernt kann und sollte man die Kirche San Pedro besichtigen. Bis ins 15. Jahrhundert hat hier die Wallfahrtskirche Virgen de la Antigua gestanden, auf ihren Grundmauern wurde dann San Pedro gebaut. Die barocken Elemente sind jedoch erst deutlich später hinzugefügt worden. Der weitaus sichtbare und auffallende Kirchturm kam erst 1783 dazu.

San Felipe liegt auf den Grundmauern einer ehemaligen Moschee

Die Wetterfahne auf der Turmspitze hat übrigens die Gestalt eines Menschen, was etwas ungewöhnlich ist. Ein Brand 1984 hat die Retabel des Hauptaltars leider endgültig zerstört. Wieder nur einige Minuten entfernt findet man Santa Maria, die dritte sehenswerte Kirche von Carmona. Sie wurde im 16. Jahrhundert im spätgotischen Stil errichtet, wie San Felipe auf den Grundmauern einer ehemaligen Moschee. Das Gotteshaus ist von zahlreichen kleinen Kapellen umgeben. Der Bau des Turms, heute der Blickfang der Kirche, wurde übrigens im 16. Jahrhundert begonnen – und erst 300 Jahre später beendet.

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